Wechselbad der Gefühle

Die Hinrunde verlief für die Mehrheit der Herrenmannschaften nicht unbedingt erwartungsgemäß und war gespickt mit Überraschungen, positiven wie negativen.

Das Landesliga-Team bildet dabei eine Ausnahme und wurde seinen Ansprüchen mit dem derzeit belegten 9. Platz vollkommen gerecht. In der vergangenen Saison schaffte man den angestrebten Klassenerhalt im ersten Landesligajahr nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga 2004 auf der Zielgeraden. Nachdem Matthias Böhm den Verein verließ und mit Christian Chroscinski ein Akteur von Bezirksklassen-Format aufrücken musste, war allen bewusst, dass der Kampf gegen den Abstieg in der aktuellen Spielzeit nicht einfacher werden würde. Zwei der drei Siege feierte die Krumme-Sechs gegen die Tabellenletzten TV Gerthe und Borussia Dortmund. Während die Bochumer wohl die schlechtesten Karten im Abstiegskampf haben dürften, rüstet der BvB zur Rückrunde auf, indem er zwei Oberliga-erfahrene Spieler integriert und mit der neuen Aufstellung wohl Richtung Mittelfeld marschieren wird. Den dritten Erfolg erzielten die Europastädter im Duell mit der Eintracht aus Dortmund. Dem gegenüber stehen insbesondere die unnötigen Niederlagen gegen die weiteren Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib aus Waltrop und vom TT-Team Bochum.
Im oberen Paarkreuz lieferte Marc Heydemann eine beeindruckende Leistung und kann dort zum ersten Mal eine positive Bilanz vorweisen. Damit wird er in der zweiten Serie auch an Brett 1 aufschlagen und Christian Bojak ablösen. Dem mit 35 Lenzen ältesten Mitglied der „Ersten“ fehlte vor allem das regelmäßige Training, da er beruflich bedingt nur wenig Zeit für den Sport fand. Er ist jedoch zuversichtlich, dass es im neuen Jahr wieder aufwärts geht. In der Mitte überzeugte Stadtmeister Christoph Pauly mit einer Bilanz von 10:7 und rechtfertigte so seine Hochstufung von Position 6 auf 3. Auch Kapitän Torben Krumme fing sich nach schwachem Start noch gegen Ende des Jahres und beschloss es mit 7:11. Das untere Paarkreuz gab sich solide: Thorsten Wasielak erwies sich als der erhofft zuverlässige Punktelieferant, Christian Chroscinski erreichte sein Ziel, die Hinrunde ausgeglichen zu bestreiten. Die Doppelausbeute war anfänglich katastrophal, wurde aber im Laufe der Saison verbessert und gipfelte im 3:0 am elften und letzten Spieltag.
Es läuft auf einen „heißen Tanz“ im Rennen um den Nicht-Abstieg hinaus, da die Roländer beinahe alle direkten Konkurrenten in eigener Halle zu Gast haben werden, geht man allerdings optimistisch in die zweite Serie.

Für den erfreulichen Höhepunkt aus Rauxeler Sicht sorgte die zweite Mannschaft in der Bezirksklasse. Ohne ihr „Zugpferd“ Christian Chroscinski galt die Reserve als Abstiegskandidat. Doch mit viel Teamgeist und einer ausgeglichenen Truppe mauserte sich die „Zweite“ zum Geheimfavoriten auf die Meisterschaft. Leider ging ihr schließlich ein wenig die Luft aus und man blieb zuletzt viermal in Folge sieglos. So vergab die zweite Garnitur eine noch bessere Platzierung, als den nun belegten vierten Rang. Allerdings beträgt das Punktepolster zur Abstiegszone – genau wie der Rückstand auf den Spitzenreiter – nur drei Zähler. In der Rückrunde geht es also primär darum, erst einmal den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen, vielleicht ist ja dann noch etwas nach oben möglich.
Beste Akteure in der Mannschaft um Michael Bergins waren Marc Langbein (14:8 an Brett 2) und Thorsten Kriegel (13:6 an Nummer 4).

Die beiden Kreisliga-Teams sind gleichzeitig auch die „Sorgenkinder“ im Roländer Lager. Als „Schlusslicht“ bzw. Tabellendrittletzter befinden sich die Rauxeler Dritt- und Viertvertretung in akuter Abstiegsnot. Verletzungen von Jörg Bollenbach und Hubert Schäfer sind hierfür als Gründe zu nennen, aber auch Formschwäche, wie z.B. bei Torsten Bonk. 2006 soll der „worst case“ vermieden werden, sodass zumindest eine Mannschaft die Kreisliga hält.

Sieben Punkte bedeuten Platz 7 in der 2. Kreisklasse für die „Fünfte“. Eigentlich wollte sich Teamchef Christoph Babski in der oberen Hälfte der Tabelle festsetzen und das Abstiegsgespenst früh vertreiben. Konstant und zuverlässig spielten in der ersten Serie neben ihm jedoch nur Andreas Harr und Matthias Friebe. Die beste Leistung bot man beim 8:8-Unentschieden gegen Spitzenreiter Somborn, dem so einer von zwei Verlustpunkten zugefügt wurde.
In der Rückrunde verstärkt sich die fünfte Mannschaft mit einem neuen Einser und altem Bekannten: Olaf Elmanowicz greift nach Hochzeitspause wieder zum Schläger und dürfte auf diesem Niveau kaum zu bezwingen sein. Lars Schwittek tritt dagegen erst einmal etwas kürzer.


Mit freundlichen Spochtgrüßen
Christoph Pauly