Das Tamburin muss justiert werden…

Zu massiv wurde es in den letzten Wochen bearbeitet, sodass die Schrauben am Unterstützungs-Instrument No. 1 mal wieder festgezogen werden müssen. Dem ersten Schritt Richtung Klassenerhalt durch das 9:6 gegen das damals punktgleiche Tischtennis-Team Bochum folgte die furiose Aufholjagd zum 9:7-Erfolg in Eintracht, der den Heimischen die besten Karten gegenüber den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf einräumte. Wer dachte, die Spannung der Vorwoche wäre nicht mehr zu überbieten, wurde an diesem Samstagabend eines Besseren belehrt…

Zwar bot sich nach den beiden Siegen eine verbesserte Ausgangslage, dennoch bestand weiter die Gefahr, bei einer Niederlage und dem schweren Spiel in Hagen vor der Brust, dass es am letzten Spieltag doch noch auf ein absolutes Abstiegsendspiel gegen den TV Gerthe hinauslaufen könnte. Zwei weitere Zähler würden allerdings vorzeitig den Verbleib in der Landesliga sicherstellen, vorausgesetzt Borussia Dortmund zöge erwartungsgemäß beim Tabellenzweiten Letmathe den Kürzeren. Froher Hoffnung war man erst recht, als bekannt wurde, dass Ehrenfeld ohne „Aufschlagmonster“ König anreisen würde.

Es ließ sich gut an: Obwohl die „Helden von Dortmund“ Marc und Paul gegen die stärkere Paarung Schommers/Lippe ran mussten, entschieden sie genauso wie Chissi und Chrosci gegen Sellus/Wittebrock den ersten Durchgang für sich. Anschließend knüpften Heydemann/Pauly allerdings an die Leistung aus dem Auftaktdoppel vor Wochenfrist an und unterlagen 1:3. Dafür gewannen Bojak/Chroscinski ihr erstes gemeinsames Match ebenfalls mit 3:1 (dreimal Verlängerung!). Torben und Bulli lieferten den Zuschauern mal wieder ein ständiges „Auf und Ab“. Gegen die zugegeben unbequeme Verlegenheits-Kombination Wagner-Pitz/Schneidereit setzten sich Krumme/Wasielak schließlich dank konsequentem Nachsetzen doch noch in der Verlängerung des Entscheidungssatzes durch. Erster Big Point!
Vatti zeigte wiederum ansteigende Form und schoss Routinier Schommers in den ersten beiden Durchgängen förmlich ab, danach wurde der aber immer sicherer und drehte das Ding noch zu Gunsten der Gäste. Marc fand nicht wirklich in die Partie gegen Lippe. Doch als er (wie schon vor zwei Wochen in der wegweisenden Partie gegen Kern) im dritten Satz zwei Matchbälle gegen sich hatte, ließ er Kämpferqualitäten erkennen und brachte das Spiel tatsächlich noch nach Hause. Zweiter Big Point! Aggressiv und fehlerlos agierte Sellus gegen den Bachelor und hielt die Bochumer so im Rennen. Dafür reichten Paul „drei gute aus fünf“, um den Vorsprung wieder herzustellen. Und nun folgte die erhoffte Domäne der Roländer: Das untere Paarkreuz. Während der formstarke Helm seine Aufgabe problemlos absolvierte, war Chrosci Trainingsmangel und Nervosität anzumerken, sodass er unterlag und man sich nicht absetzen konnte. Ranglistenerster Macki fand daraufhin kein Mittel gegen Schommers, aber Chissi punktete gegen den an der Hüfte verletzten Altmeister Lippe. Der Kotzkrumme wies Wittebrock deutlich in dessen Schranken, Paul hatte nach einiger Gegenwehr in fünf Sätzen gegen Sellus das Nachsehen. Als einziger Roländer blieb der formstarke Bulli erneut ungeschlagen. Nach einem wahren Krimi behielt er im Nervenspiel gegen Wagner-Pitz die Oberhand. Dritter Big Point! Ein Remis war sicher. Der erste Vorsitzende konnte im Anschluss in einem ballwechselreichen (aber nicht unbedingt Landeliga-tauglichen) Match seine Stärken nicht ausspielen und vergab die Chance zum Sieg. Erneut Abschlussdoppel-Time… Wie vor Wochenfrist reihten sich an einen miesen Satz zwei überdurchschnittliche und wieder ein durchwachsener. Bei 9:9 im letzten möglichen Durchgang des Tages war die Spannung zum Zerreißen gespannt. Diesmal gelang es Paul endlich je einen Rück- und Vorhand-Topspin parallel einschlagen zu lassen, sodass Marc und Paul in die Arme ihrer Kameraden fielen und die Jubelarien beginnen konnten! Final Big Point!

Nach zwei Jahren, in denen bis zum letzten bzw. vorletzten Spieltag (Aufstieg bzw. Klassenerhalt) gezittert werden musste, schaffte die Bojak-/Krumme-Sechs somit eine Steigerung: Sicherung in der drittletzten Partie J . Die Ehrenfelder hatten vorher angekündigt, gegen Roland und den BvB voll auf Sieg zu spielen und gaben sich zu keinem Zeitpunkt geschlagen. Sie lieferten einen harten Kampf und eine spannende Auseinandersetzung, ehe die sich nach dem Duell sympathisch und als fairer Verlierer mit den Rauxelern beim Bier austauschten.
Absteiger Nummer 1 ist folglich der Verlierer aus Borussia – TTT. Ob es für den Gewinner reicht, hängt von den Weltraumern ab. Zum Saison-Kehraus empfängt man den dritten potentiellen Kandidaten Gerthe. Wen jeder einzelne lieber unten sieht, ist dem geneigten Betrachter selbst überlassen…

Es wird gemunkelt, dass „Jimmy’s Factory“ wieder von mehreren Roländern unsicher gemacht wurde und der eine oder andere am nächsten Morgen (die Erste ist in jeder Verfassung bei Spielen der anderen Mannschaften) leicht angeschlagen wirkte. In diesem Sinne: Nie mehr Bezirksliga, nie mehr, nie mehr, nie mehr…

P.S.: Ein Leben lang…