Neue Brisanz im Abstiegskampf

Seit dem Aufstieg 2004 in die Landesliga bezwang man Eintracht Dortmund fünf Mal. Leider waren aller guten Dinge nicht sechs. Mit 7:9 verloren die Roländer, nachdem sie bei den letzten beiden Aufttritten mit dem selben Ergebnis den Sieg aus der Fremde entführt hatten.

Dabei begann alles nach Plan: Marc hatte zwar ohne Training nach Umzugsstress am Anfang noch das Gefühl, er hätte den Akkuschrauber in der Hand, aber Paul und der Neu-Ickerner bissen sich durch (u.a. 20:18 im ersten Durchgang!). Böhmi und Stevie leisteten einmal mehr erhebliche Gegenwehr, auf der Zielgeraden ließen sie aber leider die entscheidenden Punkte liegen. Unerwartet souverän behielten Bulli und Torben mit einer einwandfreien Vorstellung die Oberhand.
Paul gestaltete das Duell mit Spitzenmann Riehl daraufhin überraschend ausgeglichen. Nach Satzausgleich und 5:1-Führung im dritten dachte er allerdings zu viel nach und die Fehler häuften sich. Trotz einiger sehenswerter Ballwechsel gelang es dann Matthias nicht, dem starken Neuzugang aus Untertürkheim einen Durchgang abzunehmen. Scholz zog sein zweites Einzel vor, so dass es direkt zum Match der beiden Zweier kam. Etwas überraschend kam Eintrachts Zugang überhaupt nicht mit Paules Spiel zurecht, der bombensicher agierte und mehrere tolle Punkte durch Attacken am Tisch machte. Als er im zweiten Durchgang ein 1:7 in ein 10:7 verwandelte, war Scholz endgütig demoralisiert. Dem Ausgleich folgte ein Vorsprung: Marc haderte zwar mit sich selbst, fuhr gegen Struve jedoch einen 3:1-Sieg ein. Stefan kämpfte sich gleichzeitig vor den Augen von Chissi, Lars und Dirk zu einem 3:2 über Sportkamerad Niederquell. Doch das untere Paarkreuz der Roländer hatte am Samstagabend nicht seinen besten Tag erwischt. Torben machte aus einem 0:3-Rückstand zwischenzeitlich ein 7:3, in der Verlängerung musste er sich aber geschlagen geben. Wütend und unkonzentriert vergab er auch im dritten Satz leichtfertig eine 9:3-Führung. Bulli hatte seine Partie gegen Rekonvaleszent Schneidereit eigentlich schon gewonnen, im dritten Satz schon Matchbälle, zeigte dann plötzlich Nerven und unterlag noch. Macki behielt mit immer häufiger ihr Ziel treffenden Topspin-Serien auch gegen Niederquell seine weiße Weste, obwohl er sich weiterhin mit seinem Spiel unzufrieden zeigte. Gegen Struve verschenkte Stevie einen fast sicheren Erfolg, als er mit 1:0 in Sätzen und 10:6 in Front lag. Auf einmal stand wieder ängstliches Tischtennis und Gejammer auf der Tagesordnung. Der Bachelor bekam in seinem zweiten Einzel zwar die Kurve und blieb ruhiger und fokussiert, hatte jedoch Pech in den Verlängerungen. Als der Helm vor seinen vorbildlich weiter anfeuernden Mannschaftskollegen Braunisch mit großem Kämpferherz niederrang, hatten Marc und Paul leider schon chancenlos die Niederlage gegen Riehl/Niederquell besiegelt.

Ein Spiel der verpassten Möglichkeiten. Weniger Pech, als ungewohnte Schwäche in den entscheidenden Situationen waren für die Pleite verantwortlich. Beim nächsten Mal muss man an der Körpersprache arbeiten und darf sich nicht so viel mit selbst beschäftigen. Die sympathischen Dortmunder hatten sicherlich auch mal den Sieg verdient. Kapitän Torbinho resümierte bei der Verabschiedung treffend: „Wäre schön, wenn sich beide Teams halten würden.“

Die Punkte für den Klassenerhalt müssen jetzt zu Hause geholt werden. Vor der Pause haben die Europastädter noch zweimal in Rauxel die Chance, sich gegen 1860 Hagen und Annen in zwei schwierigen, richtungsweisenden Partien Luft im Abstiegskampf zu verschaffen.