Unabsteigbar 

Auch im dritten Landesliga-Jahr schaffte die Erste am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt. Das Bemerkenswerte daran ist, dass – mit Ausnahme von Stefan Weiß – die gleiche Mannschaft wie vor fünf Jahren in der Bezirksliga mit Christian Bojak, Marc Heydemann, Matthias Böhm, Thorsten Wasielak, Torben Krumme und Christoph Pauly immer noch gemeinsam am Ball ist. Eine Saison später schaffte man damals den spektakulären Aufstieg, bevor man sich in der Folge etablierte.

Die Befürchtungen, dass mit Eintracht und Querenburg der Tabellenachte und –neunte gegen die Letzten aus Werl und Bochum gewinnen würden, bewahrheiteten sich im Nachhinein. Das Herzschlagfinale am letzten Spieltag ersparte sich die Krumme-Sechs allerdings, indem sie den letzten nötigen Zähler gegen den SV Wetter einfuhr.
Der Gast reiste zwar ohne Borges und Kreuger an, seine beiden Besten hatte er aber mit dem langjährigen Castroper Andreas Langer (vorher 14:1) und Orlowski (vorher 11:2) dabei. Die Roländer mussten auf Böhmi verzichten, der in der Hinrunde noch zweimal erfolgreich war und sich diesmal mit Gabor Kiraly im Urlaub erholte.
Viele ahnten Schlimmes, als feststand, dass ausgerechnet Paul und Marc gegen Langer und Partner Hödtke im Doppel antreten mussten. Doch die Sorgenfalten verschwanden schnell: Zwei perfekte Sätze zum Auftakt, kleine Schwächephase von Macki im dritten, ehe ein fehlerloser vierter die Roländer zum zehnten Mal 2007 in Front brachte. Chissi und Stevie lieferten sich mit ihren aggressiven Gegnern Galka und Orlowski einen offenen Schlagabtausch, leider verloren sie die beiden knappen Durchgänge 1 und 4. Problemlos setzten sich Torbinho und der Helm gegen die Ersatzleute durch und ließen ihnen nie den Hauch einer Chance.
Doch vor über 30 Zuschauern riss im Anschluss der Faden: Vatti verschenkte den ersten Durchgang nach mehreren Satzbällen, gewann die folgenden zwei, um sich nach erneutem Vorsprung im Entscheidungssatz doch noch der Netzkante und Hödtke geschlagen zu geben. Paul haderte zu viel mit Pech und gegnerischen Zuschauern, verdiente sich nicht das nötige Glück und unterlag ebenfalls zu 9 im fünften. Völlig neben der Spur am Samstagabend war Marc. Mittel- und lustlos fügte er sich in sein Schicksal. Der große Kampf von Stefan wurde nicht belohnt. Er hatte den stärksten Abwehrer der Liga auf dem Schläger, zog schließlich aber doch haarscharf den Kürzeren und ließ seinen Frust am Spielgerät aus. Dank dem unteren Paarkreuz blieben die Roländer aber im Rennen. Torben fehlte nur in Satz 2 gegen Eichler die Spannung, Bulli drehte den dritten Durchgang mit zwei cleveren Bällen in die weite Vorhand von Müsken. 4:5 zur Halbzeit.
Dem Alten klebte heute das Pech an der Plecke. Bei 2:1 und 10:7 drei Matchbälle, aber es hatte sich alles gegen ihn verschworen. Es folgte die vierte hauchdünne Fünfsatzniederlage. Als schon jeder Rauxeler Fortuna verfluchte, gelang Paul der erste knappe Sieg für die Heimischen. Mittlerweile besser auf den Beinen und mit positiverer Körpersprache wehrte er mehrere Matchbälle in Durchgang 5 ab, um ihn am Ende mit 14:12 und einem Kantenball für sich zu entscheiden. Beschwichtigende Worte von Nico halfen dem Heydemarc auch nicht ins Match gegen Gurkendieb Langer zurück. Dafür feierte Stevie seinen möglicherweise wichtigsten Erfolg im Roland-Trikot: Ein starker Orlowski verlor das Duell mit einem überragenden Weiß, der in den entscheidenden Situationen einen kühlen Kopf behielt. So gab er dem Bachelor und dem Fetenvollsten die Möglichkeit auf 8:7 davonzuziehen und damit den nötigen Punkt zum Klassenerhalt zu erzielen. Torben rang seinen Gegenüber mit vorbildlicher Einstellung nieder, während Thorsten keine Angst vor der kurzen Noppe seines Gegners zeigte und alle Roländer die Arme in die Luft reißen durften. Das Abschlussdoppel kassierte dann noch eine vermeidbare Niederlage, die aber nicht mehr wehtat.

Bis halb 1 hielt es die gesamte Mannschaft noch an der Halle, um nach einer langen Saison auf die erlösende Befreiung nach dem feststehenden Nicht-Abstieg anzustoßen. Bis auf Chissi, der in seine Nachbarschaft nach Hause flog, residierten noch alle in der Klapse.
Marc wurde Opfer der Busroute (hätte das Perückenschaf auch mal sagen können) und 200g Mini Frikadellen wurden Opfer von Paul, bevor die Augen zufielen…

Schon Donnerstag wird beim befreundeten Aufsteiger aus Fröndenberg weitergefeiert.