Schottland nicht erorbert

DJK Roland Rauxel V unterliegt Post SV Castrop III mit 3:9 (18:27)

[FPA] TH Elisabeth-Grundschule, Obercastrop

Ausgangsposition:

Es war nun also endlich soweit, Derby in der 2. Kreisklasse. Der große Favorit, Post Castrop III, als Absteiger mit vor dem Spiel 16:0-Punkten Kandidat für den direkten Wiederaufstieg gegen Rauxels Fünfte, die zwar mit Platz 3 auf dem Papier gut da steht, bisher aber vor allem in den Auswärtsspielen Punkte liegen ließ. 10:0-Punkte zu Hause (darunter das grandiose 9:2 gegen Mark Hamm) gegenüber 1:5 in der Fremde (darunter das klägliche 5:9 in Wickede). Das musste sich ändern. Die letzte Chance es aus eigener Kraft auf Rang 2 zu schaffen, bleibt vor erst nur bei Siegen am Leben.
Rauxel ohne den verletzten Stegt und den filmenden Schieron (wir freuen uns auf die DVD), dafür mit den beiden Jokern Hertog und Elmanowicz unten. Die Nachmeldungsvariante wurde dann doch noch verworfen. Post Castrop komplett.
Dann konnte es endlich losgehen. Zuvor waren eine Woche lang in den Gästebüchern beider Clubs wilde Spekulationen als Nebelkerzen gezündet worden. Nebenan kämpften bereits seit 17:30 im zweiten Lokalderby Rauxel III und Post II. Am Ende 8:8.
Pünktlich um 18.30 Uhr sollte die schottische Begrüßung mit dem englischen „After Eight“ starten. Das Spiel sollte wirklich bis „After Eight“ dauern.
Da aber die Rauxeler erst um18.20 Uhr komplett waren und auch die Doppel noch geklärt werden mussten, suchte der eine den anderen Käpitän, um den Spielberichtsbogen dann schon mal im Flur auszufüllen.

Aufstellungen:
Harr (2), Send (3), Paul (4), Friebe (5), Hertog (7), Elmanowicz (8).

Doppel:
Harr/Elmanowicz, Send/Friebe, Paul/Hertog.

Post mit:
Ruder (1), Neste (2), Schuchardt (3), Pietrek (4), Wittich (5), Mann (6).

Doppel:
Ruder/Pietrek, Neste/Schuchardt, Wittich/Mann.

Spielbericht:
Traumstart für die Roländer. Hoch konzentriert und bis in die Haarspitzen motiviert besiegte das beste Doppel der Liga die Postler Ruder und Pietrek überraschend klar mit 3:0. 11:4, 11:5, 11:7. 1:0

Nebenan das neue Doppel 1 der Roländer. Olaf und Harry kamen mit dem unangenehmen Spiel von Neste und Schuchardt nur wenig zurecht. Chancen waren da, am Ende ging es sich aber nicht aus. 11:6, 7:11, 9:11, 10:12. 1:1

Über die Haarspitzen hinaus motiviert war das Doppel 3, vor allem der wieder von seiner Frau begleitete Hotti. Mindestens sieben- oder achtmal nahm er beim Vorhand-Topspin Kontakt mit dem Hallenboden auf. Aufkommende Emotionen wie Jubler beim Aufschlagfehler und „Das ist as…“ konnten Gott sei Dank schnell beigelegt werden. Ein knapper und – wie sich erst später zeigte – sehr bitterer Punktverlust. 8:11, 11:9, 10:12, 11:9, 9:11. 1:2

Gegen einen grandios aufspielenden Ruder war Heppi ziemlich chancenlos. Der Postler traf jeden Topspin, da konnte noch so viel Klinge kommen. 8:11, 7:11, 9:11. 1:3

Harry gegen den „13:1“-Mann Neste. Auch hier gab es leider keinen Satz zu holen, wenn er auch im dritten sehr nah dran war. Alles in allem eine akzeptable Leistung. 7:11, 8:11, 14:16. 1:4

Sollte es jetzt doch schnell gehen?

Der Käpt’n gegen Schuchi mit viel Mühe. Das Spiel seines Gegners lag ihm überhaupt nicht. Letztlich viel zu überhastet, da war mehr drin. Die Monster- und Verzweiflungsrückhand bei 3:10 im Vierten, konnte den Postler nur für einen weiteren Ball beeindrucken. Folgende Kommentare der erneut mitgereisten Schwester trafen den Kern ziemlich gut. 9:11, 11:7, 9:11, 5:11. 1:5

Erneut bärenstark spielte Christopher. Gegen Pietrek zeigte er gutes Angriffs-Tischtennis und hielt damit seine Mannschaft im Spiel. Hervorragend. Er scheint sich an das Niveau gewöhnt zu haben und steht nun zum ersten Mal seit langem wieder positiv. Glattes 3:0. 11:6, 11:7, 12:10. 2:5

Das zweite Fünf-Satz-Spiel des Tages stand zwischen den beiden „Zu-Null-Spielern“ Olaf und Holger Wittich an. Eine Serie sollte reißen, leider die Falsche. Schwierigkeiten vor allem mit des Gegners Sichelaufschlägen. Schade, schade. 11:8, 9:11, 6:11, 11:4, 6:11. 2:6

Das Sorgenkind des Teams zeigte sich in Bestform. Nach häufigem Training läuft es wieder richtig gut. Um die Konzentration nicht zu unterbrechen, waren auch Ratschläge der Mannschaftskameraden unerwünscht. Hotti schaffte es ebenfalls locker in drei Sätzen. 11:9, 11:6, 11:5. 3:6

Im oberen Paarkreuz musste jetzt ein Punkt folgen. Im Spiel Harr gegen „Onkel Lu“ Ruder sah man die größten Chancen, was sich auch bewahrheiten sollte. Starker Auftritt, aber am Ende doch knapp verloren. Die Lage für die Rauxeler war mehr als prekär geworden. 11:13, 11:5, 8:11, 9:11. 3:7

Vor allem Schwierigkeiten mit den Aufschlägen beklagte der Roländer Altmeister. Gegen einen unheimlich starken Neste, war an diesem Abend überhaupt nichts zu machen. Ein Rauxeler Sieg war damit erledigt. 6:11, 5:11, 5:11. 3:8

Paul (wieder unterstützt von Freundin und Eltern) gegen Schuchardt, vielleicht das spannendste Spiel des Tages. Tolles Tischtennis von beiden und eine ewig lange Spielzeit. Am Nachbartisch stellte der Käpt’n mit seinem Sieg gegen den kränkelnden Pietrek schon die Zeichen auf Aufholjagd, musste dann aber lauthals anfeuernd dem fünften Satz hilflos zusehen. Und wieder sollte es knapp nicht reichen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn (ja, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wär), noch hätte passieren können, bei den Rauxeler Vorteilen unten mit dem starken Hotti und dem dann möglichen Schlussdoppel gegen das taktische Doppel 1 der Postler. Chance vertan, trotzdem starkes Spiel vom Mannschaftsjüngsten. 10:12, 11:8, 6:11, 11:7, 8:11. 3:9!

Bilanzen
Stegt                  6:6
Harr                  7:8
Send                10:6 (4:3 oben, 6:3 Mitte)
Paul                   6:6
Friebe                8:5 (4:4 Mitte, 4:1 unten)
Schieron            1:1
Hertog               5:5
Elmanowicz      5:1

Fazit
Das war wirklich eng. Das Spiel trug verdientermaßen das Prädikat „Spitzenspiel“. 18 Sätze für die Rauxeler und eine Spielzeit von 2,5 Stunden belegen, wie knapp es zuging.

Jetzt können die Roländer locker aufspielen und kämpfen, als nur mehr Viertplatzierte mit den beiden Hammer Teams um Rang 3, alle Aufstiegsambitionen sind vom Tisch. Die Postler hingegen dürften als Herbstmeister den Aufstiegssekt schon mal kaltstellen. Oder gibt es bei euch, Aufstiegs-Whiskey?

Nächste Woche, gegen den Fünften Post SuS Hamm, wird es noch einmal schwer werden. Aber mit dem Heimvorteil soll ein versöhnlicher Jahresausklang her.

FPA