Nur „Erste“ mit Abstiegssorgen

Nach der Hinserie 2007/2008 lässt sich im Herrenbereich der DJK Roland Rauxel ein überwiegend positives Fazit ziehen. Allein die erste Mannschaft muss erwartungsgemäß in der Landesliga um den Klassenerhalt zittern, hat ihn jedoch in der eigenen Hand. Dafür muss auf Bezirks- bzw. Kreisebene nicht nach unten geschaut werden und das eine oder andere Team kann vielleicht noch in den Aufstiegskampf eingreifen.

Sieben Zähler waren die überschaubare Ausbeute der ersten Welle. Damit liegt man punktgleich mit Barop (8.) und Durchholz (9.) auf Rang 10. Der würde in die Relegation führen, weshalb das Ziel in der Rückrunde lauten muss, mindestens eine Position gutzumachen, um sicher Landesligist zu bleiben. Das Tabellenende bilden Aufsteiger Winz-Baak und der SSV Hagen. Beide direkten Absteiger sowie der Relegationsplatz dürften am Ende von den fünf genannten Vereinen belegt werden, wenn kein Vertreter aus dem Mittelfeld 2008 noch komplett einbricht. Wie von den meisten Experten prognostiziert, steht der SV Wetter ohne Minuspunkt an der Spitze der Tabelle. Die Überraschungsmannschaft ist ohne Frage die erfahrene Truppe vom Aufsteiger TTC Holzwickede, die nur dem Ligaprimus unterlag und erster Verfolger ist.
Bei den Roländern überzeugte vor allem Christoph Pauly an Brett 1 mit einer fantastischen 15:7-Bilanz. Diese macht ihn zum viertbesten Spieler der Liga. Er gewann immer mindestens ein Einzel und krönte seine Serie mit einem Erfolg über den möglicherweise stärksten Akteur Norbert Riehl am letzten Spieltag. Ebenfalls die Erwartungen zu übertreffen, gelang Christian Bojak. Obwohl er berufsbedingt nur ein geringes Trainingspensum leisten konnte, erzielte er im oberen Paarkreuz ein respektables ausgeglichenes Spielverhältnis von 11:11. Seine besten Tage erwischte Bojak gegen Wetter, Winz-Baak und Barop. Als „Problemzone“ offenbarte sich das mittlere Paarkreuz. Während Marc Heydemann – der in der Rückrunde nicht mehr zu Verfügung steht – bei seinen wenigen Auftritten immerhin 4:4 spielte, weisen Stefan Weiß (6:15) und Torben Krumme (2:10) deutlich negative Bilanzen auf. Dabei schlugen sie mit M. Windt und Noack allerdings zwei der besten Spieler der „Mitte“. Das Potential ist folglich da, wurde nur zu unkonstant abgerufen. 2008 erhalten beide eine neue Chance, sich zu beweisen. Im unteren Paarkreuz standen sehr gute 5:2-Siege für Krumme zu Buche, ordentlich hielten sich Thorsten Wasielak (7:6) und Christian Chroscinski (4:6). Bei ihrer Qualität ist beiden zur zweiten Jahreshälfte noch eine Steigerung zuzutrauen, die sie sich auch vorgenommen haben. Mit vier Zählern gegen Querenburg gaben sie den Ausschlag für den knappen 9:7-Erfolg.

Auf dem fünften Platz überwintert Rauxel II in der Bezirksklasse. Schon jetzt kann man festhalten, dass es eine Saison wird, in der nicht bange Richtung Abstiegsplätze geschaut werden muss. Zu groß ist bereits jetzt der Vorsprung. Die komplette Stammsechs erreichte positive Bilanzen, Ausgeglichenheit ist die Stärke der Europastädter. Ein Manko: Nur Werner Erhardt und Fabian Rieke absolvierten jede Partie, die übrigen Spieler verpassten mindestens ein Match. Neuzugang Thorsten Wald fügte sich als neue Nummer eins problemlos ein und konnte mit vier Siegen in Serie die Hinrunde noch mit +1 abschließen (10:9). Und er ist sich sicher, dass noch Luft nach oben vorhanden ist. Bemerkenswert die Triumphe über Pohlmeyer und Ernst. Chroscinski spielte 2:4, bevor er in die „Erste“ aufrückte, ließ dabei aber aufhorchen, als er mit Lippe (17:2!) dem besten Ligaakteur eine von nur zwei Niederlagen beibrachte. Seine Klasse bewies Marc Langbein vor allem in den Einsätzen im mittleren Paarkreuz, wo er alle vier Mal den Tisch als Gewinner verließ. Doch auch an Brett 2 entwickelte sich der 2. Vorsitzende zum zuverlässigen Punktesammler. Insgesamt blieb eine 11:8-Bilanz. Routinier Erhardt belegt Platz 3 in der Rangliste der besten Spieler an den Positionen 3 und 4 (13:8 im Ganzen). Überragend war er in den Duellen mit Harpen, TTT Bochum und zuletzt Westerfilde. Immer besser zurecht kam im Laufe der Spielzeit Michael Bergins. Am Ende standen neun Siegen sechs Niederlagen gegenüber. Auf eine überdurchschnittliche 11:7-Bilanz brachte es Andreas Friebe. Gegen Hiltrop, Falkenhorst und TTT hielt er sich schadlos, erst im Dezember ging ihm etwas die Puste aus. Einen überaus gelungenen Einstand auf Bezirksebene konnte der 18jährige Fabian Rieke feiern. Nach zwei Auftaktniederlagen legte er eine Siegesserie von sechs Einzeln in Folge hin. Schlussendlich lautete das Spielverhältnis 10:8.
Durch den Erfolg am letzten Spieltag beim Tabellenzweiten Westerfilde ist man bis auf drei Punkte an den Dortmundern und somit am Relegationsplatz dran. In der zweiten Serie kann unbekümmert aufgeschlagen und bei optimalem Verlauf dieses Ziel angestrebt werden. Rang 1 dürfte dem Sextett aus Ehrenfeld nicht mehr zu nehmen sein.

Zwar verlor die dritte Herren (Kreisliga) nur zweimal, allerdings gelangen bei fünf Unentschieden auch nur drei Siege. Den Traum vom Sprung nach ganz oben musste man sich so schnell abschminken. Gegen die drei Letzten der Tabelle konnte kein doppelter Punktgewinn erreicht werden. Dafür fügte man dem Spitzenduo Rahm und Eving – die die Positionen 1 und 2 unter sich ausmachen dürften – jeweils einen von nur drei Minuspunkten zu. Besonders der große Kampf am ersten Spieltag in eigener Halle gegen Eving-Lindenhorst blieb in Erinnerung. Im Anschluss konnte der hohe Level leider nicht gehalten werden.
Enttäuschend die Performance von Sandro Crapanzano (4:14), der seit Mitte Oktober auf einen Erfolg wartet. Umso erfreulicher die starke Hinrunde von Thorsten Kriegel. Mit 12:6-Siegen holte er sich die fünftbeste Bilanz im oberen Paarkreuz. Gleich viermal behielt er eine weiße Weste und hatte gegen den ungeschlagenen Krakowiak Matchball. Mit 9:9-Spielen konnte Jürgen Wasielak die in ihn gesetzten Erwartungen nicht ganz erfüllen, immerhin hatte er im Vorjahr im oberen Paarkreuz noch positiv abgeschlossen. Gegen Aplerbeck, Rahm und Castrop im Derby gewann er beide Einzel. Auch Guido Schwark erwischte nicht seine beste Serie. 7:11 und nur einmal 2:0 liegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unter der eigenen Zielsetzung. Mit sechs Erfolgen startete Ralf Kemler. Mit dem Herbst brach für ihn allerdings eine weniger siegreiche Zeit an. Trotzdem wird er mit 9:7-Siegen leben können, da er auch regelmäßig im mittleren Paarkreuz auflief. Negativ beendete Michael Sawadda die Serie (7:10). Seine Punkte waren vor allem gegen Asseln und Post Gold wert. Vaterfreuden entgegenblickend, wird er 2008 durch Zugang Bernd Graz ersetzt. Als siebter Mann kam außerdem Urgestein Dirk Wiegmann auf eine Bilanz von 4:4. Traditionell ein Vorzug der „Dritten“ stellte man darüber hinaus die besten Doppel (24:12).

12:10-Zähler und Platz 5 in der 1. Kreisklasse dürften die Viertvertretung zufriedenstellen. Bis zur Saisonmitte sah es sogar danach aus, als ob man um die Meisterschaft mitspielen könnte. Nur ein Sieg aus den letzten fünf Matches ließ sie aber noch abrutschen. Somborn gilt als bestes Team der Liga.
Einen weiteren Frühling erlebt Hubert Schäfer: Ein herausragendes Spielverhältnis von 15:7 bedeuten Rang 4 bei den Top-Bilanzen im oberen Paarkreuz. Reimund Schulze kam, immer noch körperlich angeschlagen, auf vertretbare 5:10-Spiele. Auf 7:8 brachte es mit Wolfgang Bergins ein weiterer „Oldie“, der mit Schäfer weiterhin ein ausgezeichnetes Doppel abgibt (10:1). Nach seinem Aufstieg aus der Jungen-Bezirksliga fand sich Marcel Goetz mit 5:8-Siegen ordentlich zurecht. Das erste Herrenjahr ist immer das schwierigste. Das weiß auch Oliver Rinke, der in seiner zweiten Saison bei den Erwachsenen mit einer tollen 10:4-Bilanz endgültig den Durchbruch schaffte. Mit +2 (8:6) überzeugte auch Christoph Babski, der sich dennoch wieder an die Spitze der fünften Mannschaft setzen wird. Thorsten Nimser (2:6) wird sich steigern wollen.

Keine Heimniederlage und kein Auswärtssieg bleiben am Ende der Hinserie für Roland V in der 2. Kreisklasse. Sechs Punkte Rückstand dürften gleichbedeutend mit einer Abstandnahme des ehrgeizigen Kapitäns Matthias Friebe von dessen Aufstiegsambitionen sein. Die neue Vorgabe Position 3 wäre auch aller Ehren wert. Die Übermannschaft Post Castrop kann sich nur noch selbst beim Wiederaufstieg ein Bein stellen.
An Brett 1 erzielte Matthias Stegt eine ausgeglichene Bilanz (7:7) und verabschiedet sich auf eigenen Wunsch eine Liga tiefer (wenn der Staffelleiter mitmacht), Andreas Harr verpasste auf der Zielgeraden ein besseres Ergebnis (7:10). Heribert Send war einmal mehr bester Mitspieler mit 12:6-Siegen, blieb nur im Spitzenpaarkreuz in Obercastrop ohne Erfolg. Zuverlässig präsentierten sich dahinter Christopher Paul (7:7), der sich stabilisierte, Friebe (8:7),  Horst Schieron (1:1) und Michael Hertog (6:6). Eindrucksvoll kam Olaf Elmanowicz zurück und empfahl sich mit 5:1-Spielen direkt wieder für höhere Aufgaben. Send/Friebe (10:1) sind die beste Kombination der Klasse.

Ungewohnt holprig ging es für den Tabellensiebten aus Rauxel im Unterhaus des Kreises zu. Die Ausfälle von Christopher Radhoff (in drei Spielen 1:5) und Frank Denk (in zwei Spielen 2:2) wurde nur mit großen Problemen behoben. Von all dem unbeeindruckt setzte Lars Schwittek Seltenes in die Tat um: 18 Siegen stand nicht eine Niederlage im Einzel gegenüber. Dazu reichte es mit 9:1-Erfolgen an der Seite von Stefan Weber zum besten Doppel der 3. Kreisklasse. Weber überzeugte mit einer Bilanz von 11:4 ebenfalls komplett. Thorsten Wiegmann (8:9) und H.-G. Paul (4:8) können mehr, Andreas Rieke verpasste einen Sieg gegen Rahm knapp, Christoph Zobiegala landete davon drei.
Mit Stegt und Schieron dürfte man in der zweiten Serie das Feld von hinten aufrollen.

Am 12. Januar beginnt bereits die zweite Saisonhälfte. Dann geht es vor allem darum, dass die Landesliga-Sechs die Klasse hält und die übrigen Mannschaften die Spielzeit auf einem vorderen Rang beenden, wobei die „Zweite“ noch kleine Aufstiegschancen besitzt.

Frohes neues Jahr!