TT mit Leidenschaft

Ausnahmslos jeder Roländer zeigte zum Sonntagsmittag-Termin eine außergewöhnliche kämpferische Vorstellung. Selten konnte man eher von einer tollen Mannschaftsleistung sprechen.

Es war ein denkwürdiges Duell mit Querenburg, das man so nicht jeden Tag erlebt. Da die Doppel 2008 nicht wirklich überzeugten, wurden drei neue Kombinationen gebildet. In der Paarung Bojak/Weiß vereinte sich jedoch offensichtlich zu viel Offensive. Den ersten Satz drehten sie zwar noch, anschließend aber chancenlos gegen Noack/Czaplinski. Die wiedervereinigten Pauly/Krumme brauchten einen Durchgang, um warm zu werden. Nach zwei offenen Sätzen überwogen im vierten erneut die Returnfehler. Ein guter Bulli und ein etwas schwächerer Chrosci machten insgesamt nur einen Punkt weniger als Kalthoff/Berke, in allen drei knappen Sätzen zogen sie allerdings den Kürzeren.
0:3 in den Doppeln, es war richtig umzustellen, aber diese Lösung ging nach hinten los. In der schönen, neuen Halle der Grundschule „Alter Garten“ trudelten mittlerweile immer mehr Rauxeler Anhänger ein, die zum Auftakt aber nun erst einmal einen Dämpfer erhalten hatten.
Im ersten Einzel trafen bei Paul und Tim zwei ähnliche Spielsysteme aufeinander. Lange, und im späteren Verlauf auch spektakuläre Ballwechsel ergaben sich, Paule schien das Ding bei 4:1 im fünften Satz gedreht zu haben, unterlag in einem kraftraubenden Spiel dann schließlich doch noch. Der 0:4-Rückstand hatte allerdings nicht lange Bestand. Chissi spielt zurzeit wie aus einem Guss. Mit einer hohen Trefferquote schlagen die Topspins auf der Seite der Gegner ein. So kaufte er auch Vogtland den Schneid ab, nur der zweite Durchgang endete erst in der Verlängerung. Gegen Czaplinski begann Brad gar nicht verheißungsvoll, kam dann zum Glück in Satz 2 ins Spiel. Mit einem sensationellen Punkt aus der Ballonabwehr (der läuft wahrscheinlich immer noch auf „repeat“ bei dir im Fernsehen J) sicherte sich Stevie den vorentscheidenden dritten Durchgang, ehe mit einer vorausgehenden Auszeit auch der vierte zu seinen Gunsten verlief. Während Torben nach seiner Jogging-Einlage zur Halle erst nicht den besten Eindruck „gesichtsmäßig“ hinterließ, drehte er gegen Krüger (Bilanz vorher 8:3) auf. Der kam überhaupt nicht zur Entfaltung und sah sich ständig unter Druck gesetzt => klares 3:0 und damit auf 3:4 verkürzt. Im unteren Paarkreuz bahnte sich auf den ersten Blick eine Punkteteilung an: Abwehrer Berke gewann die ersten beiden Durchgänge gegen den Geburtstags-Helm genauso souverän, wie Chrosci gegen Kalthoff. Doch die Matches kippten. Chrosci verlor noch gegen seinen immer angriffslustiger werdenden Kontrahenten, Bulli schaffte es mit jetzt clevererem Spiel auch in den fünften Satz, verpasste dort jedoch den Sieg.
Die Gäste aus Bochum waren wieder auf 3:6 enteilt. Paul nahm die aus dem ersten Einzel gewonnene Sicherheit mit in die zweite Runde gegen Vogtland (vor dem Spieltag 9:3). Der nicht mit seinem besten Tag, Paul dafür immer besser, im vierten wurde es dann deutlich. Nur in einem Durchgang konnte Tim gegen Vatti mithalten, der alte Mann und das Meer zum dritten Mal in Folge 2:0, beängstigend… Die Aufholjagd ging weiter: Stefan sorgte mit einem konzentrierten Auftritt gegen einen verzweifelten Krüger für den Ausgleich. Die engste Partie des Tages von Torbinho gegen Czaplinski hatte richtungsweisenden Charakter. Der Bachelor nicht mehr so in sich ruhend wie im ersten Einzel, was Zweifel auf der Roländer Bank auslöste. Doch der Zen-Master fand sein Karma ab Satz 4 wieder. Nahm im Entscheidungssatz auch zwei unglaubliche Blocks seines Gegenübers zum 9:9 hin, wehrte einen Matchball ab und triumphierte zur Freude des aufspringenden Pauls in der Verlängerung. Career-high 2:0 in der Mitte, big point und erste Führung! Im Anschluss wurden die Nerven weniger strapaziert. Bulli machte immer weniger Fehler und war Kalthoff auch mental überlegen, um einen klaren 3:1-Erfolg herzustellen. Am Ende war es Chrosci mit geduldigem und nervenstarkem Spiel überlassen, seinen konditionsschwächeren Gegner zu zermürben und den Schlusspunkt zu setzen.

Ein wahrer Kraftakt mit erfreulich vielen Zuschauern (50 sollen es in der Spitze gewesen sein), die ihr Kommen nicht bereut haben dürften. Hoffentlich konnte man so auch für Freitag werben, wenn die direkt vor Rauxel I platzierten Durchholzer zu Gast sind, um eine ähnliche Stimmung zu erzeugen.