Die Hinrunde 2008/2009 – Teil 1

Nur einen Monat währt die Winterpause der Tischtennissportler. Gut eine Woche nachdem die Silvesterkorken knallen, muss der Neujahrssekt wieder aus dem Körper sein, wenn die zweite Serie der Saison 2008/2009 am 10./11. Januar beginnt.
Zum Jahresausklang ein Moment Zeit, um die Spielzeit soweit Revue passieren zu lassen. Und selbst ohne Vereinsbrille darf sich Zufriedenheit allenthalben breit machen.

Bereits im fünften Jahr in Folge schlägt die erste Mannschaft der DJK in der Landesliga auf. Ausgestattet mit großem Kämpferherz und enormem Teamgeist schaffte man jedes Jahr im Zielsprint den Klassenerhalt. Diesmal sollte es noch schwieriger werden: Christian Bojak – jahrelang Spitzenspieler, ehemaliger Herren A-Stadtmeister und zuletzt an Brett zwei aktiv – legte angesichts der Geburt seines zweiten Sohnes eine Pause ein. Damit rutschten alle Akteure hinter ihm eine Position hoch und mit Werner Erhardt rückte ein routinierter Spieler der Reserve nach.
Fünf Siege und ein Unentschieden gegen sechs Teams, die man hinter sich ließ, bedeuten Tabellenplatz 6 und hervorragende 11:11-Punkte. Ein Zwischenergebnis, das die Mehrheit, den als klaren Abstiegskandidaten geltenden Roländern, wohl nicht zugetraut hatte.
Würdig für Position eins des Vereins erwies sich einmal mehr Stadtmeister Christoph Pauly. Mit 14:7 Siegen gehört er zu den besten Spielern der Liga. Die Erwartungen erfüllte auch Stefan Weiß voll. Nach dem Sprung ins obere Paarkreuz ist eine 8:12-Bilanz aller Ehren wert. Dass er seine stärksten Momente erfährt, wenn er ohne Druck aufschlägt und nicht verzagt, zeigte er besonders gegen Herne-Vöde, als er beide Einzel gewann und zum Matchwinner wurde. Unter dem hohen Arbeitspensum litt Torben Krummes Trainingsfrequenz, was sich wiederum im ausbaufähigen Spielverhältnis von 6:13 widerspiegelt. Schon fast traditionell gilt allerdings die Rückserie als Krummes bessere Hälfte. Der zweite Mann der „Mitte“ heißt Christian Chroscinski, der sich wie Weiß ein Paarkreuz höher beweisen musste und mit 7:12 durchaus den Vorgaben gerecht wurde. Wie Krumme punktete er dabei in den wichtigen Duellen mit Vöde, Brambauer und Post Castrop. Seine Sternstunde erlebte der erste Vorsitzende jedoch gegen Dorsten, als er 2:0 spielte und im Abschlussdoppel das entscheidende 9:7 machte. Elf Erfolge aus 18 Matches bringen Thorsten Wasielak Rang 5 in der Rangliste des unteren Paarkreuzes. Ob gegen Herne-Vöde, Brambauer, Wanne-Eickel oder Castrop, der Vize-Vereinsmeister gab regelmäßig Belege für seine Nervenstärke. Überzeugen konnte auch der Oldie im Team: Werner Erhardt wurde wegen seiner Erfahrung ins Boot geholt. Er strahlte Ruhe aus, spielte ausgeglichen (8:8) und bildete mit Torben Krumme ein solides Doppel drei. In erster Linie aus der Hinrunde im Gedächtnis bleibt, wie er mit dem unbändigen Willen zu gewinnen, seine Farben gegen Dorsten nach Abwehr zahlreicher Matchbälle auf die Siegerstraße führte.
Eine tolle Serie, aber erst die halbe Miete. SuS Brambauer (derzeit Zehnter) wird noch aufholen, der Abstiegskampf geht in die nächste Runde. Hoffentlich mit erfreulichem Ausgang, wenn zur Krönung 100 Zuschauer zum Derby am letzten Spieltag in Rauxel erwartet werden.

Die große positive Überraschung in der Bezirksklasse ist die DJK Roland Rauxel II, in der Thorsten Kriegel Werner Erhardt ersetzte. Lange Zeit mischte man, als Außenseiter ins Rennen gegangen, im Wettlauf um die Meisterschaft mit. Erst gegen die beiden Topteams aus Eving-Lindenhorst und Sölde verlor man zum Ende hin in der Höhe etwas unglücklich. Dennoch können sich 15:7-Punkte und nur drei Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz mehr als sehen lassen.
Die Entdeckung der Saison ist dabei ohne Frage Thorsten Wald. In seinem zweiten Jahr als Roländer stehen für den Ex-Westerfilder phänomenale 16:3-Spiele zu Buche. In der Liga ist nur Benjamin Kowitz besser, der zuvor in der Oberliga an den Start ging. Dahinter darf man die sehr gute Leistung von Marc Langbein nicht übersehen, der mit 12:8 ebenfalls positiv überraschte. Gemeinsam waren beide auch im Doppel eine Bank. Zwei Gesichter zeigte der Rückkehrer ins zweite Glied Thorsten Kriegel. Der Herren B-Stadtmeister begann hoch motiviert und erfolgreich, ließ jedoch ab November ein wenig den letzten Biss vermissen. Auch Michael Bergins brach nach einem furiosen 5:1-Auftakt ein. Das lag allerdings an der Umstellung vom Noppenbelag zurück auf einen glatten. Im Zuge des Materialwechsels tauscht Bergins mit Andreas Friebe die Positionen, der als gewohnt zuverlässiger Punktelieferant (5:4) im unteren Paarkreuz fungierte. Ihm wird auch im mittleren trotz seiner spärlichen Freizeit Einiges zuzutrauen sein. Mit viel Pech war die Serie für den jüngsten Akteur Fabian Rieke verbunden: Knappe Niederlagen und nicht mehr in die Wertung eingehende Siege ließen ihn nicht über sechs Erfolge aus 13 Matches hinauskommen. In den letzten Partien stabilisierte sich der Youngster glücklicherweise wieder und wird versuchen, seine technischen Fähigkeiten 2009 gewinnbringender einzusetzen.
Bereits am ersten Rückrundenspieltag wird sich bei der punktgleichen Mannschaft aus Lichtendorf – die man im ersten Aufeinandertreffen hauchdünn mit 9:7 bezwingen konnte – zeigen, ob noch einmal in den Aufstiegskampf eingegriffen werden kann. Sonst droht ein unspektakulärer Verlauf im Mittelfeld, wobei zumindest die Förderung von Talenten wie Robin Gude (Nummer eins der Jugendlichen) nicht zu kurz kommen wird.